Rumänien Reise 28.06. – 12.07.2019
28.06. Start unserer Rumänienreise:
Start von Postau mit einem voll beladenen Transporter voller Spenden (ca. 1.400kg Futter, Bettchen, Körbchen, Medikament) für die Tierschützer. Von Herzen ein großes Dankeschön an alle Spender!
Nach ca. 25 Stunden Fahrt ist man froh, angekommen zu sein.
Die Straßen in Rumänien sind teilweise sehr schlecht befahrbar und das Elend von überfahrenen Tieren lässt einen sentimental und traurig werden. Gerade dann ist es Zeit, am Ziel zu sein
29.06. ENDLICH: Ankunft abends in Bukarest.
30.06. Kola Kariola:
An diesem Tag besuchten wir Elena bei Maxi Pet. Sie hat dort einen Infostand, um Aufklärungsarbeit zu leisten – Schwerpunkt ist die Aufklärung über die Wichtigkeit der Kastrationen der Tiere – und Spenden
entgegen zu nehmen. Wenn man ca. 600 Hunde zu versorgen hat, ist man um jede helfende Hand dankbar und um jede einzelne Futterspende. Daher haben wir auch dort sehr viel Spenden abgegeben.
Animal Souls e.V. hat ihr dort für 130 € Futter besorgt. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber jede Hilfe zählt.
Anschließend fuhren wir ins Shelter von Kola Kariola, indem die ca. 600 Hunde leben, die auf ihr Für-Immer-Zuhause warten.
Später, auf dem Weg ins Hotel, sind wir noch bei unserer Tierschützerin Raluca vorbei gefahren um ihren Teil der Spenden aus unserem Transporter abzugeben.
01.07. Kastration von 15 Tieren von Kola Kariola bei City Vet:
Tag einer Kastra-Aktion, in der wir für 376 € Kastrationen unterstützt haben. Es waren 15 Tiere von Kola Kariola. Kastriert wurde bei City Vet. Wir hatten dort, in der Klinik, auch medizinische Spenden abgegeben.
Nach der kleinen Kastrationsaktion sind wir nochmals ins Shelter von Kola Kariola zurückgefahren.
Anschließend fuhren wir zu Elena und Marius nach Hause. Dort beherbergen sie die Handicap- und sehr ängstlichen Hunde. Diese Hunde würden im Shelter zwischen all den gesunden, teilweise großen und gestanden Hunden, nicht überleben.
Auch die Hunde, die einen Adoptanten gefunden haben, nehmen die beiden mit nach Hause, um sie an Leine, ggf. an Menschen und ans Stubenrein werden zu gewöhnen.
Das Shelterleben ist für die Hunde hart und anstrengend. Sie müssen gesund und fit sein.
Zwar haben auch Handicap-Hunde dort einen großen eigenen Bereich mit extra weichem Boden etc., aber alle Handicap- Hunde kann man dort nicht unterbringen.
Es ist wunderbar zu sehen, wie sich Menschen in schwierigeren Ländern dem Tierschutz widmen und diesem Tierschutz mit Leib und Seele leben.
Die Aufgaben der beiden, so viele Hunde gesund und fit zu halten, kranke Hunde gesund zu pflegen, für diese Hunde da sein – rund um die Uhr – das ist beachtlich.
Das live zu sehen und miterleben zu können war für uns ein tolles Erlebnis, wo wir wirklich nur den Hut ziehen können.
02.07. Besuch bei Dana Mares:
Dana Mares ist ebenfalls eine unserer Tierschützerinnen, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten. Auch sie beherbergt gerettete Hunde bei sich.
Wir konnten all die tollen Fellnasen kennenlernen, als wir Dana bei ihrer Routine unterstützt haben.
Wunderschöne Fellnasen, die teilweise nicht weitervermittelt werden können, bei Dana aber ihren Lebensabend verbringen dürfen und Fellnasen, die wundervoll, lieb, freundlich und aufgeschlossen sind, für die
wir helfen, ein „Für-Immer-Zuhause“ bei Herzensmenschen zu finden.
Anschließend lernten wir Lavinia kennen. Eine sehr sehr nette ältere Dame, die ca. 50 wunderschöne Katzen gerettet und aufgenommen hat.
03.07. Besuch in Braila:
An diesem Tag haben wir 220km auf uns genommen und fuhren von Bukarest nach Braila, was bedeutet, man ist 4 Stunden unterwegs für eine Strecke, was wirklich anstrengend ist.
Dort leben Aurelia Cernat und Dalila Toma. Zwei tolle Frauen und Tierschützerinnen, mit denen wir ebenfalls schon länger zusammenarbeiten.
Wir haben Aurelias Yard besucht, Spenden abgegeben und natürlich die Hunde dort kennen gelernt.
Manchmal hat Aurelia auch Katzen bei sich aufgenommen, die sie gerettet hat. Auch bei der Vermittlung der Katzen helfen wir ihr natürlich gerne.
Aurelia hat nicht viel Platz und ist finanziell immer am Rande ihres Möglichen. Ihre Hunde brauchen ebenfalls Futter, Impfungen, haben manchmal Verletzungen.
Mioara, eine Freundin von Dalila und Aurelia, wurde uns im Anschluss vorgestellt. Sie ist eine wunderbare „Katzendame“ mit dem Herz am richtigen Fleck, denn sie betreut ca. 80 Katzen und braucht dringend Unterstützung und Hilfe bei der Vermittlung ihrer Samtpfoten. Für Mioara und Aurelia leisteten wir Soforthilfe und kauften Katzen- und Hundefutter (17 Säcke Katzenfutter und viel Hundefutter) im Wert von 192 €.
Ein Auszug der Katzen von Mioara:
Bevor wir uns auf die Rückreise machten, wurden in der Nähe des Krankenhauses 4 Welpen mit ihrer Mama gesichtet. Die Leute hatten schon die Hundefänger verständigt und wir mussten schnell sein.
Die 4 Welpen konnten wir finden und mitnehmen, aber die Mama war so scheu und ängstlich, dass wir sie nicht fangen und in Sicherheit bringen konnten. Dalila hat sie Gott sei Dank einige Tage später gefunden, eingefangen und kastrieren lassen. Auf dem Weg von Braila nach Bukarest (Slobozia) rannte dann plötzlich ein Welpe auf die Schnellstraße.
Natürlich nahm keiner der vorbeirasenden Autos Notiz von dieser kleinen Maus, aber wir konnten nicht einfach weiterfahren. Wir parkten das Auto an einem verlassenen Hof und wollten die Maus fangen. Sie war allerding sehr ängstlich, ihre zwei Geschwister hingegeben kamen ganz offen und fröhlich angerannt. Die beiden waren sehr aufgeschlossen und leicht einzufangen, die andere kleine Maus aber leider nicht. Sie traute sich einfach nicht direkt auf uns zuzukommen. Es wurde dunkel und nach langen Einfangversuchen mussten wir sie schweren Herzens zurücklassen. Sie dort zu lassen brach uns das Herz! Für diesen Moment konnten wir aber nichts weiter tun. Natürlich war uns klar, dass wir wiederkommen würden. Die Angst, dass der Maus in der Zwischenzeit etwas zustößt, war natürlich riesengroß. Die kleine, die ihre Geschwister rettete, in dem sie auf die Straße rannte und nach Hilfe suchte, blieb nun alleine zurück. Die 6 geretteten Welpen in unserem Auto haben wir dann zu Raluca ihren Zwingern nach Bukarest gebracht.
04.07. Besuch bei Raluca:
Wir besuchten Raluca und ihre Zwingeranlage in Bukarest. Raluca ist ebenfalls eine Tierschützerin, mit der wir viele Jahre schon gut und eng zusammenarbeiten.
Wir bereiteten die Hunde für den Transport vor, kauften noch Katzen- und Hundefutter für 80,- € und brachten es Angela Bursuc. Auch ihr helfen wir bei der Vermittlung ihrer Tiere. Schön war es für uns, die Tierchen alle auch persönlich kennen zu lernen, während wir ihr die gekauften Futtersäcke brachten. Angela lebt außerhalb von Bukarest, hat uns herzlich empfangen, sich sehr über das Futter gefreut und uns alles bei sich gezeigt.
Es ist für uns immer wichtig zu wissen, wo und wie die Tiere und die Tierschützer leben. Denn wir wollen offene Fragen klären, die bei einer möglichen Adoption aufkommen.
Wir nutzten die Gelegenheit und machten noch Halt bei der SACHE Klinik. Ein paar Mitarbeiter der Klinik kennen wir schon und führten schon ein paar gemeinsame Kastrakampagnen durch.
Paula zeigte uns die Klinik und ihre Hunde und Katzen, die sie selbst betreut. Dort arbeiten wirklich tolle Menschen, die großartiges leisten!
05.07. Trapo:
An diesem Tag waren wir mit Raluca am Trapo-Start dabei. Wir kontrollierten mit dem Vet die Papiere und luden die Hunde in die Transporter.
So schön mit anzuschauen, wie viele Hunde in ihr Glück reisen dürfen. Es berührt einen immer sehr, wenn man die geretteten Seelchen auf den Weg in ihr Für-Immer-Zuhause bei ihren Herzensmenschen einen Teil
begleiten darf.
Anschließend fuhren wir nochmals nach Slobozia, um die kleine Welpen-Maus einzufangen, die wir zurücklassen mussten. Wir sind wieder auf den verlassenen Hof gefahren und da kam sie uns schon entgegen.
Was für eine Erleichterung – sie lebt – und sie kommt von selbst.
Wir konnten unser Glück kaum glauben.
Sie war sehr ängstlich und schüchtern, aber wir konnten sie fangen und mit nach Bukarest zu ihren Geschwistern nehmen. Welch ein Glück!
06.07. Kastrakampagne mit Dana Mares und Mircea:
Wir konnten 48 Tiere kastrieren lassen (1.200,- Euro). Dana hat tolle Vorarbeit geleistet und ist durch das Dorf, um den Menschen mitzuteilen, dass sie bitte ihre Tiere zum Kastrieren bringen sollen. Auch Mircea,
der Tierarzt, hat hierfür Werbung gemacht.
In Rumänien sind die Kastrationen sehr viel billiger als in Deutschland, aber für die meisten Familien dennoch nicht bezahlbar. Umso wichtiger ist es, dass wir als Verein, dort unterstützen.
An diesem Tag sind auch Hunde eines Militärgeländes kastriert worden und wir haben diese abends dann wieder zurückgebracht. Dort können sie sicher leben und werden auch versorgt.
Wir waren anschließend mit Dana Mares im Ort unterwegs, sie sensibilisiert die Menschen auf das Thema
Tiere und die Wichtigkeit deren Kastration. Der Erfolg wird leider immer wieder getrübt von Menschen, die ihre Sichtweise und Einstellung nicht zu Gunsten der Fellnasen ändern können oder wollen, aber jeder, dem das Tierwohl nicht egal ist, ist ein Gewinn.
07.07 Besuch in Brasov:
Wir fuhren nach Brasov mit einer Katze im Gepäck. Diese brachten wir zu einer Tierschützerin mit vielen Katzen und somit wussten wir, dass es ihr gut gehen würde und man sich gut um sie sorgt.
Wir besuchten anschließend noch einen Pferdemarkt in der Gegend. Es ist so schrecklich, wie Menschen mit Tieren umgehen (die Tiere werden geschlagen bis sie bluten. Es geht in erster Linie nur ums Geld, nicht um die Tiere. Die Tiere befinden sich teils in wirklich schlimmen, erbärmlichen Zustand.
An diesem Tag waren wir noch unterwegs in der Natur. Die Eindrücke und Erlebnisse müssen zwischendurch verarbeitet und sacken gelassen werden. Der Abstand tut zwischendurch wirklich gut. Den Kopf frei zu bekommen, sich zu sortieren und Kraft zu tanken für die nächsten Tage.
08.07. Besuch in Brasov:
An diesem Tag sind wir zu Besuch bei einer Tierschützerin und halfen bei der täglichen Routine. Wir haben gleichzeitig Fotos für die Alben gemacht und die Tiere vor Ort kennen gelernt.
09.07. Kastrakampagne in Brasov:
Es kamen leider nicht viele Menschen und so konnten wir an diesem Tag leider nur 15 Tiere kastrieren lassen. Wir waren etwas geknickt von „nur 15 Tieren“. Da überraschte uns eine Tierschützerin und lud uns zu einem Ausflug hoch hinaus auf den Berg ein. Eine schöne Geste und der perfekte Zeitpunkt für uns, nach dem traurigen Ergebnis der Kastra-Aktion.
10.07. Abschied und Heimreise:
Wir verabschiedeten uns von Menschen vor Ort und machten uns auf die Heimreise.
Diese war voll von Eindrücken vor Ort, Erfahrungen und Eindrücke.
Freuden- und auch Trauertränen sind bei einer solchen Reise immer dabei.
Die Erlebnisse vor Ort sind nicht immer voller Sonnenschein, zeigen uns aber doch jedes Mal wieder, für was wir kämpfen und für was wir als Verein stehen.